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Weltklimarat-Institut: Es wird global erst mal nicht wärmer

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Weltklimarat-Institut: Es wird global erst mal nicht wärmer

Das britische „Met Office“, einer der bedeutendsten Lieferanten von Daten für die Klimaforscher des Weltklimarats (IPCC), hat seine Prognosen für den Anstieg der globalen Temperatur in den nächsten Jahren radikal heruntergestuft. Nachdem die Klimaforscher des „Met Office“ in ihrer letztjährigen Prognose bis zum Jahr 2020 noch von einer Erwärmung in der Größenordnung von rund einem halben Grad ausgegangen waren und ein zwischenzeitlicher Update davon bereits geringfügige Abstriche aufzeigte, hat man sich zu Jahresbeginn 2013 offenbar zu einem radikalen Schnitt entschlossen:  Jetzt ist von einer „bleibendenden“ Temperaturlage („remaining“) die Rede. Dies ist abzulesen an den letzten drei Kurven, die das Met Office veröffentlichte: Die neueste Kurve, die vorige, und die vorvorige.

Die Autoren des Klimablogs „Die kalte Sonne“ bezeichnen diese Entwicklung als eine „Lawine“, die „ins rollen“ komme. Ihr gleichnamiges Buch, in dem sie die langfristige Klimaentwicklung nicht nur auf Treibhausgase sondern zu mindestens genauso großen

Anteilen auf die Sonnenaktivität zurückführen, erfährt durch die Korrektur des Met Office Bestätigung. Gehen sie darin doch davon aus, dass der Stillstand der globalen Temperaturentwicklung seit 15 Jahren mit der parallel dazu erfolgten deutlichen Abschwächung der Sonnenaktivitäten zusammenhängt. Und sie prognostizieren einen weiteren Rückgang dieser Aktivitäten.

(Kleine technische Zwischenbemerkung: Die hier oben verlinkten ersten beiden Kurven des Met Office reichen bis an das Jahr 2020 heran, ihre schriftlichen Kommentare beziehen sich dabei auf die Jahreszeiträume 2011 bis 2015 beziehungsweise 2012 bis 2016. Bei den dieser Tage veröffentlichten Daten ist die Rede von 2013 bis 2017, der dazugehörige Graph endet nun ebenfalls 2017. Beim Lesen der Daten ist zu beachten, dass der Vergleich der Temperatur in den nächsten Jahren sich nicht auf die heutige Zeit bezieht, sondern auf den Referenzzeitraum 1971 bis 2000.)

Summasummarum bleibt festzuhalten, dass das Met Office von der bisher – nicht nur in diesem Institut ­– üblichen Praxis der immer steileren Thesen zur globalen Erwärmung abkehrt. Jedenfalls für den Moment. Als das wärmste Jahr bezeichnet das Met Office in allen drei Veröffentlichungen nach wie vor das Jahr 1998.

Wenn das Met Office diesen Schnitt zumindest für die kommenden Jahre vollzieht, ist dies alles andere als unbedeutend. Jenes Wetterbüro, Teil des britischen Hadley-Klimaforschungszentrums, arbeitet auch sehr eng zusammen mit den Klimaforschern der Universität von East Anglia (UEA), an dem Phil Jones tätig ist. Der langjährige bedeutende Mitarbeiter des Weltklimarates war vor drei Jahren im Zuge des Climategate-Skandals, bei dem der interne Email-Verkehr der IPCC-Forscher ans Licht der Öffentlichkeit kam, besonders stark unter Feuer gekommen. Äußerst unfaires Verhalten eines sichtlich eingeschworenen Kreises gegenüber kritischen Wissenschaftlern wurde durch die Veröffentlichung publik, und man darf sich schon wundern, welche Persilscheine ihnen von Wissenschaftler-Kollegen damals im Nachhinein ausgestellt wurden. Phil Jones musste im Zusammenhang mit Climategate gegenüber der BBC unter anderem eingestehen, dass der derzeitige Verlauf der globalen Temperaturen durchaus Ebenbilder haben könnte im vergangenen Jahrtausend.

Wir erleben seit nunmehr 15 Jahren eine Pause in der globalen Erwärmung – gewiss: auf hohem Niveau, wohl dem höchsten der letzten 150 Jahre, aber dennoch bleibt eine Pause eine Pause, die weitere Dynamik bleibt zumindest derzeit aus. Und wenn die Temperaturen gerade zum jetzigen Jahreswechsel global eher gesunken als gestiegen sind, ist dies auch deshalb beachtlich, weil sich derzeit ein El Nino aufbaut, zumindest ein kleiner, und diese Klima-Anomalie nach aller Erfahrung eigentlich stets für eine Erwärmung sorgt. Auch weiterhin werden wir keine Erwärmung erleben, laut Met Office, bis 2017. Das wären dann insgesamt rund zwei Jahrzehnte.

Auch wenn immer noch viele fälschlicherweise davon reden, die Temperaturen würden heute noch immer schneller steigen – im Komplex von Met Office, Hadley Centre und University of East Anglia scheint man womöglich um einen kühlen Kopf bemüht. Hoffentlich.

Donner und Doria


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